Geschichte

DAS OKTOGON
NAMENSGEBEND: EIN STANDORT MIT GESCHICHTE

Wir schreiben das Jahr 1867. Es ist die Zeit des Beginns der Industrialisierung. Adlershof erhält einen Bahnhof auf der damals wichtigen Bahnstrecke Berlin–Görlitz und wird 1906 an den neu errichteten Teltow-kanal angeschlossen. Es folgt eine großflächige Ansiedlung von Industrieunternehmen, die südlich und westlich der ursprünglichen Siedlungsgebiete ihren Platz finden. Mit einer internationalen Flugwoche wird 1909 das Flugfeld Johannisthal als erster kommerziell genutzter Flughafen Deutschlands eingeweiht. Auf dem achteckigen, also oktogonalen Flugfeld startet im Februar 1919 eine Maschine der Deutschen Luft-Reederei zum ersten deutschen Linienflug mit Passagieren.

Mit dem Flugfeld und der Erschließung Adlershofs als bedeutender Medienstandort folgt zudem der Ausbau zum zentralen Standort der deutschen Luftfahrtforschung. 1934 wird der Große Windkanal in Betrieb genommen. Forschungs- und Entwicklungsabteilungen großer Flugzeugfirmen ziehen nach Adlershof. Ihre Themen umfassen die Aerodynamik, Bord- und Navigationsgeräte, Erd- und Astronavigation, Flugzeugfestigkeit, Gasdynamik, Luftfahrtmedizin, Luftbildaufnahmen, Motorenbau, Regeltechnik, Thermodynamik und Triebwerksmechanik. Adlershof wird so zum frühen Hightechstandort. Der Flugbetrieb verliert zwar ab 1946 an Bedeutung und wird 1954 endgültig eingestellt, doch das Flugfeld-Oktogon bleibt, wird zu einem Natur- und Landschaftspark entwickelt und gibt dem neuen Standort in direkter Nachbarschaft einen Namen.

Abbildungen:
Am Startplatz des Flugplatzes, nach Februar 1912
Karte des Flugplatzes im Ersten Weltkrieg, um 1916
Die Luftschiffhallen in Berlin-Johannisthal (Foto um 1912)